Lila Laster Ladies

Ziel des durch Neue Künste Ruhr geförderten Projekts Lila Laster Ladies ist die Erschaffung einer tourenden Zirkustheater Produktion. Namensgeber und Spielort ist der lilafarbene LKW von Carmen La Tanik. Mit seiner fest installierten ausklappbaren Bühne und seiner autarken Solarstromversorgung ist er transportables Open-Air Theater. Großes Fahrzeuge mit starken Motoren werden immer noch mit Männlichkeit assoziiert. Die Laster Ladies kapern dieses Bild und nutzen es für eine zirzensische Demonstration des female empowerment.

Die Lasterbühne ist vollständig autonom. Sie kann an fast jedem Ort unkompliziert und in kurzer Zeit aufgebaut werden. Dadurch wird die Produktion sowohl an etablierten outdoor Spielorten im Ruhrgebiet, etwa im Rahmen von Festivals, als auch an neuen Orten abseits des üblichen Kulturbetriebs, die es für den Neuen Zirkus zu erobern gilt, möglich. Geplant sind eintrittsfreie Vorstellungen, um einen niedrigschwelligen Zugang für ein breites Publikum zu ermöglichen. Durch die Bühne mit integriertem ruhigen Hintergrund ist trotz der Open-Air Situation eine konzentrierte Spielsituation gegeben und dadurch auch ein feines, subtiles Spiel möglich.

Die Akteurinnen haben sich eigens für dieses Projekt zusammengefunden und stammen aus verschiedenen performativen Disziplinen: Luftartistik, Handstand Equilibristik, Mime und Physical Theatre, HulaHoop Artistik, Zauberei. Allen gemeinsam ist, dass sie sowohl Erfahrungen im zeitgenössischen Zirkus als auch im Theater im öffentlichen Raum haben. Das gilt auch für Sabine Rieck, die als Regisseurin für das Projekt gewonnen werden konnte.

Der Probenprozess soll ausreichend Raum für Experimente bieten. Ausgangsidee ist, dass alle fünf Akteurinnen Bühnenfiguren mitbringen, die auf offensichtlichen, verborgenen oder widersprüchlichen Stärken beruhen, seien es echte artistische Skills oder selbstbewusst behauptetes Expertentum. Davon ausgehend sollen diese Stärken, ihr Verhältnis zu Schwächen und das Wechselspiel von Erfolg und Scheitern erforscht werden. Ziel ist eine Bühnenproduktion, die das Publikum fesselt, beeindruckt, unterhält und gleichzeitig auch mit Bildern, die aus der biographischen Arbeit entstehen, irritieren und herausfordern kann. Die Lila Laster Ladies sind keine Schablonen, die Kunststücke aufführen, sondern mehrdimensionale Charaktere, die das Publikum berühren.